• Mi. Apr 17th, 2024

Siemens-Gamesa-Chef muss gehen – Eickholt wird Nachfolger

Die Windkraft-Tochter Siemens-Gamesa ersetzt ihren Vorstandschef. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Die Probleme beim spanischen Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa führen zu einem Wechsel an der Unternehmensspitze.

Der bisherige Vorstandschef Andreas Nauen muss gehen und wird zum 1. März durch Jochen Eickholt ersetzt, der im Vorstand der Mutter Siemens Energy sitzt. Das teilten Siemens Gamesa und Siemens Energy im spanischen Zamudio sowie in München mit. Der 60 Jahre alte Eickholt verlässt den Vorstand von Siemens Energy zum 28. Februar. An Gamesa hält Siemens Energy 67 Prozent.

Nach der abermaligen Senkung des Geschäftsausblicks hatte es bereits Spekulationen über einen Wechsel bei Siemens Gamesa gegeben. Das Unternehmen hatte wegen Lieferkettenproblemen, explodierenden Kosten, Projektverzögerungen und Mängeln mit ihrer neuen Landturbine die Prognose reduziert. Bereits im vorigen Sommer hatte der Windturbinenhersteller schon einmal die Erwartungen erheblich zurückgenommen.

Siemens-Tochter macht Verluste

Die Schwierigkeiten belasteten das operative Ergebnis von Siemens Gamesa im am 31. Dezember beendeten ersten Quartal in Summe mit 289 Millionen Euro, wie der Konzern zuletzt mitgeteilt hatte. Dadurch rutschte das Unternehmen vorläufigen Berechnungen zufolge beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wieder deutlich in die Verlustzone.

Gamesa-Chef Nauen hatte daher weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäfts mit Windkraftanlagen an Land angekündigt. So dringt der Konzern derzeit bei Kunden auf Vertragsanpassungen, um die hohen Kosten aufzufangen – und damit auf Preiserhöhungen. Ein Problem dabei sind jene Verträge, die Projekte zu einem Fixpreis garantieren. Das Geschäft mit Windturbinen auf See hat zwar ebenfalls mit Engpässen bei der Lieferkette zu kämpfen, liefert aber wie das Servicegeschäft weiter positive Beiträge.

Am Markt wird schon länger spekuliert, ob Siemens Energy die spanische Tochter komplett übernimmt, um besser durchgreifen und sie damit schneller restrukturieren zu können.