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Atomkraft – Laufzeitverlängerung für Eon weiter kein Thema

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Mrz 16, 2022
Der Vorstandsvorsitzende bei Eon, Leonhard Birnbaum, will nicht länger an Atomkraft festhalten, auch nicht angesichts einer drohenden Energiekrise. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Henning Kaiser/dpa)

Die von der Politik zuletzt wiederholt ins Spiel gebrachte Laufzeitverlängerung der drei verbliebenen Atomkraftwerke ist für den Energiekonzern Eon weiter kein Thema.

Die Bundesregierung habe nach einer vernünftigen Diskussion beschlossen, dass sie darauf nicht zurückkommen wolle, sagte Eon-Vorstandschef Leonhard Birnbaum am Mittwoch in Essen. «Damit ist die Sache für uns erledigt.»

Die Eon-Tochter Preussenelektra betreibt eines der drei letzten deutschen Atomkraftwerke. Sie sollen zum Jahresende endgültig vom Netz gehen. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hatte sich am Dienstag dafür ausgesprochen zu prüfen, ob aus Klimaschutzgründen ein Weiterbetrieb der Kernkraftwerke bis 2029 möglich wäre.

Für den nächsten Winter vorsorgen

Jüngst hatte auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) angesichts der drohenden Energiekrise eine Verlängerung der Laufzeiten für Kohle- und Atomkraftwerke nicht ausgeschlossen.

Der Energiekonzern RWE, der ebenfalls noch ein Kraftwerk betreibt, hatte sich am Dienstag ähnlich wie Eon geäußert. «Die Option, Kernkraftwerke länger laufen zu lassen, hat die Bundesregierung vom Tisch genommen», sagte RWE-Chef Markus Krebber. «Für einen sinnvollen verlängerten Betrieb von Kernkraftwerken schätzen auch wir die Hürden als zu hoch ein.»

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte Ende Februar gesagt: «Für den Winter 2022/23 würde uns die Atomkraft nicht helfen.» Die Vorbereitungen für die anstehenden Abschaltungen seien so weit fortgeschritten, dass die AKW «nur unter höchsten Sicherheitsbedenken und möglicherweise mit noch nicht gesicherten Brennstoffzulieferungen» weiter betrieben werden könnten. «Und das wollen wir sicher nicht.»