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DGB: Ausbildungsmarkt leidet unter strukturellen Problemen

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Mai 11, 2022
Die Auszubildenden Leonard (l) und Florian arbeiten in der Lehrwerkstatt der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht auf dem Ausbildungsmarkt keinen Grund zur Entwarnung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht auf dem Ausbildungsmarkt keinen Grund zur Entwarnung.

«Auch wenn es auf den ersten Blick nach einer leichten Erholung aussieht – der Ausbildungsmarkt leidet weiter unter den Corona-Folgen und unter strukturellen Problemen», sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende, Elke Hannack, der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl neuer Ausbildungsverträge liege immer noch weit unter dem Niveau vor Corona. Es müsse um jeden Ausbildungsplatz gekämpft werden, damit die Erholung keine Eintagsfliege bleibe. «Wer Fachkräfte haben will, der muss sie auch ausbilden.»

Das Bundeskabinett verabschiedet heute den diesjährigen Berufsbildungsbericht, der die Lage auf dem Ausbildungsmarkt zum Beginn des laufenden Ausbildungsjahres mit Stichtag 30. September 2021 beschreibt. 2021 wurden demnach insgesamt 473.100 neue Ausbildungsverträge geschlossen – 5600 mehr als 2020, aber immer noch 52.000 weniger als vor der Corona-Pandemie 2019. Auch das Angebot an Plätzen stieg um 8800 auf 536.200, lag aber ebenfalls unter Vor-Corona-Niveau. Ein Dauerproblem bleibt, dass auf der einen Seite Tausende Stellen unbesetzt und gleichzeitig viele Interessenten unversorgt bleiben.

Nach wie vor werde viel Potenzial am Übergang zwischen Schule und Ausbildung verschenkt, sagte Hannack. «Ziel muss sein, junge Menschen individuell bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu unterstützen. Dafür ist vor allem eine verbesserte Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen wichtig. Schulen, Arbeitsagenturen und Kammern müssen hier besser zusammenarbeiten.»