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Verkauf des 9-Euro-Tickets gestartet: Hohe Nachfrage

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Mai 23, 2022
Die Bundesregierung hat Ende März 2022 ein Energie-Entlastungspaket vorgestellt. Darin ist unter anderem ein zeitlich begrenztes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr vorgesehen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Felix Hörhager/dpa)

Bei der Deutschen Bahn und bei zahlreichen Verkehrsverbünden in Deutschland hat am Montag der Verkauf der 9-Euro-Monatstickets begonnen.

Allein in den frühen Morgenstunden seien über die digitalen Kanäle der Bahn rund 50.000 Tickets verkauft worden, teilte ein Konzernsprecher mit. Am Morgen war die Seite aufgrund der hohen Nachfrage immer wieder überlastet. Auch über die Bahn-App DB-Navigator war das 9-Euro-Ticket erhältlich. Wer über die Handyapp eine Reise im Regionalverkehr buchte, stieß während des Prozesses auf das Angebot.

Die Bahn-Tochter DB Regio will derweil ihre Kapazitäten im Regionalverkehr leicht aufstocken. «Für die zu erwartende steigende Zahl von Fahrgästen ab dem 1. Juni lässt DB Regio über 50 zusätzliche Züge rollen», teilte das Unternehmen mit. Mit den Fahrzeugen könnten 250 zusätzliche Fahrten angeboten werden. Die Extra-Züge sollen vor allem entlang touristischer Strecken zum Einsatz kommen. Laut dem Unternehmen sind im Durchschnitt pro Tag rund 7000 Züge im Regionalverkehr unterwegs.

«Wir bereiten uns vor und setzen buchstäblich alles in Bewegung, was wir haben – Züge, Busse, Servicekräfte», teilte DB-Regio-Chef Jörg Sandvoß mit. Dennoch könne das Angebot bei starker Nachfrage an Grenzen stoßen. «Vor allem die Mitnahme von Fahrrädern kann nicht immer garantiert werden, zumal viele Ausflüge spontan und wetterabhängig entschieden werden», sagte Sandvoß.

Fahrten durch ganz Deutschland möglich

Mit den Sondertickets können Fahrgäste im jeweils gültigen Monat für 9 Euro im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) durch ganz Deutschland fahren. Die Monatskarten sind für Juni, Juli und August buchbar. Die Bundesregierung will Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der starken Inflation mit dem Angebot entlasten und zudem den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen.

Wer bereits ein Monats- oder Jahresabo hat, soll sich um nichts weiter kümmern müssen. «Es werden automatisch Reduzierungen bei bestehenden Abos vorgenommen, so dass nur die neun Euro pro Monat anfallen», heißt es etwa beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Die Reduzierungen werden später auf das jeweilige Kundenkonto zurücküberwiesen.

Teil des Entlastungspakets

Die Billigtickets sind Teil der Entlastungspakete der Ampel-Koalition wegen der stark gestiegenen Energiepreise. Zugleich sollen sie eine große Schnupperaktion sein, um mehr Fahrgäste anzulocken und zum Umsteigen vom Auto zu ermuntern. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach von einer Chance für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und klimafreundliche Mobilität.

Nach dem am Freitag beschlossenen Gesetz stellt der Bund den Ländern unter anderem 2,5 Milliarden Euro bereit, um Einnahmeausfälle der Verkehrsanbieter auszugleichen. Von den Ländern hatte es zuvor Forderungen nach generell mehr Geld für den ÖPNV gegeben.

Bahn- und Busbetreiber und die Verkehrsverbünde stellen sich auf einen größeren Andrang von Fahrgästen ein – gerechnet wird vor allem an Wochenenden mit vollen Zügen zu Ausflugszielen.