Im globalen Kaffeegeschäft zeichnet sich eine Milliarden-Übernahme und Bündelung der Kräfte ab. Der US-Konzern Keurig Dr Pepper will den niederländischen Jacobs-Mutterkonzern und Tassimo-Hersteller JDE Peets zur Stärkung seines schwächelnden Kaffee-Geschäfts übernehmen.
Der US-Getränkekonzern mit Marken wie Schweppes, Lavazza und Green Mountain-Kaffee bietet 31,85 Euro je JDE-Aktie in bar und damit 15,7 Milliarden Euro. Zudem sollen die Anteilseigner von JDE Peet’s die bereits angekündigte Dividende von 0,36 Euro je Aktie weiterhin erhalten, wie Keurig Dr Pepper weiter mitteilte. Die Aktien von JDE Peet’s schossen nach oben.
Neuer globaler Kaffeechampion angestrebt
Mit dem Deal will der US-Konzern Keurig Dr Pepper (KDP) einen globalen Kaffeechampion aufbauen. Die Fusion erfolgt angesichts hoher Kaffeepreise und zunehmender globaler handelspolitischer Konflikte.
Nach der Übernahme soll der Konzern in zwei separate, in den USA notierte Unternehmen aufgespalten werden – das eine vereint das Kaffee-Geschäft, das andere die Getränke-Sparte.
Nach den Worten von KDP-Chef Tim Cofer markiert die Ankündigung einen Wendepunkt in der Getränkeindustrie. Es würden zwei erfolgreiche Unternehmen geschaffen, darunter ein neuer globaler Marktführer im Kaffeesegment: «Durch die sich ergänzende Kombination von Keurig und JDE Peet’s nutzen wir eine außergewöhnliche Gelegenheit, einen globalen Kaffeegiganten zu schaffen.»
Harter Wettbewerb lastet schon länger auf dem Kaffee-Geschäft des US-Konzerns, der 2018 durch die Fusion des Limonadenherstellers Dr Pepper Snapple mit Keurig Green Mountain entstand. Bei JDE Peet’s, mit seinen mehr als 50 Kaffee- und Teemarken weltweit, lief es jüngst indes gut.
Hinter dem Deal steht auch eine deutsche Milliardärsfamilie
Hinter den Fusionspartnern Keurig und JDE Peets steht die deutsche Milliardärsfamilie Reimann. Sie gehört zu den Aktionären des US-Getränkekonzerns und ist Mehrheitseigner des niederländischen Kaffeerösters.
Die JAB Holding, die das Vermögen der deutschen Milliardärsfamilie Reimann verwaltet, sowie einige Führungskräfte von JDE Peet’s hätten zudem bereits zugestimmt, ihre Aktien anzudienen, hieß es in der Mitteilung. Das entspreche rund 69 Prozent der Anteile. Abgeschlossen werden soll die Übernahme in der ersten Hälfte 2026.