Audi steckt in der Krise

Audi hängt in der Krise fest. Die VW-Tochter hat im ersten Quartal noch einmal deutlich weniger verdient als im bereits schwachen Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 630 Millionen Euro auf Ebene des Audi-Konzerns, zu dem neben der Kernmarke auch Bentley, Lamborghini und Ducati gehören. Das waren 14,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Aktuell begründet Audi den weiteren Rückgang mit einem verschärften Wettbewerb sowie politischen Unsicherheiten. «Das Jahr wird aufgrund der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr anspruchsvoll bleiben», sagte Konzernchef Gernot Döllner. 

Dass der Rückgang nicht noch stärker ausfiel, lag unter anderem daran, dass die Vergleichszahlen aus dem Vorjahreszeitraum ausgesprochen schwach waren. Damals hatte Audi seinen Gewinn mehr als halbiert – unter anderem, weil Teile für wichtige und ertragreiche Motoren fehlten. Zudem lief es unter anderem bei der Tochter Lamborghini sehr viel besser als bei der Kernmarke.

Döllner hofft nun auf die neuen Modelle des Unternehmens. Die Modelloffensive komme jetzt «Schritt für Schritt in den weltweiten Märkten an», sagte er. Gleichzeitig habe Audi «entscheidende Schritte für die Neuaufstellung unseres Unternehmens gemacht». 

Dazu zählt er auch einen massiven Jobabbau in Deutschland. Im März hatte Audi angekündigt, bis 2029 bis zu 7.500 Jobs in seinem Heimatmarkt zu streichen und die Ergebnisbeteiligung für die Mitarbeiter für mehrere Jahre zu kürzen. 

China bringt nicht mehr so viel Geld wie früher

Dass die Zahlen nicht gut ausfallen, hatte sich bereits abgezeichnet – unter anderem, da der Absatz leicht rückläufig waren. Hier hatten sich andauernde Probleme in China niedergeschlagen. Dort leidet Audi – wie auch seine Konkurrenten BMW und Mercedes-Benz – unter starkem Wettbewerb, der auch auf die Preise drückt. Aus dem China-Geschäft verdiente Audi 170 Millionen Euro, etwas weniger als vor einem Jahr. 

Neue Modelle, die Audi zuletzt auf den Markt gebracht hat, reichten nicht, um den Abwärtstrend zu drehen. Die Modellwechsel drückten erst einmal auf das Ergebnis. Der Umsatz stieg dagegen zuletzt relativ deutlich – von 13,7 Milliarden Euro im ersten Quartal 2024 auf 15,4 Milliarden Euro.

Schon die Konzernmutter Volkswagen hatte vergangene Woche schlechte Zahlen für das erste Quartal gemeldet: Der Gewinn war um knapp 41 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro eingebrochen. Auch Konkurrent Mercedes-Benz startete schwach ins Jahr, BMW gibt seine Zahlen am Mittwoch bekannt.