Kurz vor dem Weihnachtsfest ist es am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt weiter aufwärts gegangen. Der Dax legte den dritten Tag in Folge zu und schloss 1,04 Prozent höher bei 15.756,31 Punkten.
Unterstützung kam aus den USA, wo Konjunkturdaten die Erwartungen recht deutlich übertrafen. Außerdem setzen Anleger immer mehr darauf, dass die hochinfektiöse Omikron-Variante für Erkrankte vergleichsweise mild verläuft und ihren Schrecken für die Börsen damit verlieren könnte. Der MDax legte um 0,61 Prozent auf 34.834,05 Zähler.
Seit dem Anstieg bis dicht unter die Marke von 15.000 Punkten am Montag hat sich der Dax um 4,6 Prozent erholt. Die Wochenbilanz ergibt immer noch ein Plus von 1,4 Prozent. Im Jahr 2021 ist der Index bislang um fast 15 Prozent gestiegen.
Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda sieht vor allem zwei Gründe für die jüngste Erholung: Bessere Daten zum US-Wirtschaftswachstum und vor allem ermutigende Signale zu Omikron. Britische Studien untermauerten die Thesen aus Südafrika, denen zufolge Omikron zwar weitaus ansteckender sei als Delta, aber viel seltener ins Krankenhaus führe.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg am Donnerstag um 1,16 Prozent auf 4265,86 Zähler. An der Pariser Börse und vor allem in London fielen die Gewinne geringer aus. In den USA zeigte sich der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss freundlich.
Spitzenreiter im Dax waren die Anteile des Autozulieferers Continental, sie gewannen 2,5 Prozent. Konzernchef Nikolai Setzer stellte in der «Wirtschaftswoche» ein Erreichen des oberen Endes der Prognose für die Gewinnmarge in Aussicht. Im SDax profitierten von dieser Nachricht auch die Aktien der Conti-Tochter Vitesco mit plus 1,9 Prozent.
Lufthansa gewannen im MDax 1 Prozent und MTU rückten im Dax um 2,3 Prozent vor. Der Reisesektor legte europaweit zudem mit plus 1,6 Prozent am stärksten zu. Die Aktien erholten sich mit der Hoffnung auf einen vergleichsweise milden Verlauf nach einer Ansteckung mit der Coronavirus-Variante Omikron.
Mit plus 3,1 Prozent mischten sich LPKF unter die Spitzenwerte im SDax. Der Laserspezialist will künftig in der Glasbearbeitungstechnologie mit einem der weltweit größten Displayunternehmen zusammenarbeiten. Home24, die seit Montag nicht mehr im SDax vertreten sind, gewannen fast zehn Prozent. Der Online-Händler übernimmt die Deko-Handelskette Butlers, was von Marktexperten begrüßt wird.
Der Euro bewegte sich kaum und kostete am Abend 1,1309 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1310 (Mittwoch: 1,1301) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,36 Prozent am Vortag auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 144,86 Punkte. Der Bund-Future sank am Abend um 0,35 Prozent auf 172,50 Punkte.