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Fahrradboom hält an – Hersteller erwarten großen Zuwachs

Fahrräder sind in Corona-Zeiten sehr gefragt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / dpa)

Fahrradkäufer müssen sich wohl auch in diesem Jahr auf ein knappes Angebot und steigende Preise einstellen.

«Wir rechnen damit, dass die Warenverfügbarkeit auch 2021 knapp sein wird», sagte David Eisenberger vom Zweirad-Industrie-Verband bei der Vorstellung einer Studie zur Bedeutung der Fahrradwirtschaft in Deutschland.

Auch Albert Herresthal vom Händlerverband VSF sagte bei der Online-Pressekonferenz: «Es wird eine gewissen Knappheit geben.» Am Ende werde aber jeder Kunde ein gutes Rad finden, wenn auch nicht «jedes Rad in jeder Farbe».

Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Fahrrädern kräftig angetrieben. Im vergangenen Jahr hätten die deutschen Hersteller ein Plus von 20 Prozent bei den ausgelieferten Rädern erzielt, sagte Eisenberger. Für 2021 erwarteten sie einen ähnlich hohen Zuwachs. Wegen der kräftig gestiegenen Transportkosten könne es «an der einen oder anderen Stelle» Preiserhöhungen geben. Denn der Nachschub aus Asien sei deutlich teurer geworden. Rahmen und andere Hauptkomponenten werden in der Regel in Asien hergestellt und die Räder dann in Europa montiert.

Der Marktstudie zufolge hat die Branche ihren Umsatz mit Herstellung und Handel sowie Dienstleistungen rund ums Rad von 2013 bis 2018 um 55 Prozent auf rund 24,2 Milliarden Euro gesteigert. In diesen Kernbereichen der Fahrradbranche arbeiteten 2018 rund 66 000 Menschen. Neuere Zahlen liegen den Angaben zufolge für die Studie nicht vor. Erstellt wurde sie vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie und dem Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule.

Pro Jahr werden in Deutschland rund vier Millionen Fahrräder verkauft, mit steigender Tendenz. Ein immer größerer Anteil entfällt dabei auf E-Bikes. Für zusätzlichen Schwung habe das Leasing von Dienstfahrrädern gesorgt, das «regelrecht explodiert» sei, heißt es in der Studie. Die Zahl der geleasten Räder habe sich zwischen 2017 und 2019 auf rund 193.000 nahezu vervierfacht.